Don Bosco weilte einen Monat in Barcelona und wirkte zahlreiche Wunder. Am Vorabend seiner Rückkehr nach Turin, am 5. Mai, machte er sich auf, um in der Kirche der Virgen de la Merced, der Schutzpatronin der Stadt, Abschied zu nehmen. Dort erwartete ihn eine willkommene Überraschung: Der Verband der katholischen Männer übergab ihm feierlich den Tibidabo als Besitz, damit er dort eine Kapelle des Heiligsten Herzens Jesu errichte. Tief bewegt berichtet der Heilige von der inneren Stimme, die er auf seiner Reise vernommen hatte, und ruft aus: "Nicht eine Kapelle, sondern eine große Kirche wollen wir dem Heiligsten Herzen erbauen, Gott zum Ruhme und als Ausdruck des starken und überlieferten Glaubens des ruhmreichen katholischen spanischen Volkes".
Man begann mit ihrem Bau am 30. Mai; die Einweihung fand am 3. Juli, dem Feste des Heiligsten Herzens Jesu, satt.
Für die Krypta begannen die Arbeiten 1902; die feierliche Einweihung erfolgte am 17. Juni 1911.
Der Ehrentitel "Sühnekirche - Spanisches Nationalheiligtum" wurde der Kirche auf dem Tibidabo anläßlich des 12. Internationalen Eucharistischen Kongresses in Madrid im Jahre 1911 verliehen.
Im Mai 1927 wurde das Internat für die Chorschule eröffnet. Diese wurde ins Leben gerufen, um die Verehrung des Allerheiligsten Altarssakramentes auf dem Tibidabo würdig zu gestalten.
Im Juli 1936 (Spanische Revolution) bricht über den Tibidabo eine Welle des Hasses und des Fanatismus herein, die alles in Rauch und Trümmer legt; zwei Salesianerpatres werden ermordet. Trümmer und Verwüstung bleiben zurück.
Mit der Wiederkehr des Friedens setzt der Wiederaufbau ein. Höhepunkt ist die Errichtung einer Herz-Jesu-Statue auf der Spitze der Zentralkuppel und der erste Internationale Herz-Jesu-Kongreß im Oktober 1961.
Als tatkräftiger Förderer des Werkes auf dem Tibidabo und um seine Liebe zu ihm zum Ausdruck zu bringen, zeichnet der Heilige Vater, Johannes XXIII, das Gotteshaus dadurch aus, daß er dessen äußere Beleuchtung persönlich einweiht und es zur Würde einer Basilika erhebt.
Aber die geistige Sendung des Tibidabo drängt nach Verwirklichung. Obwohl der äußere Aufbau 1965 noch nicht gänzlich zu Ende geführt war, begann der Tibidabo sein Sühnewerk, um gleichsam wie ein Blitzableiter den gerechten Zorn Gottes über die Sünden der Menschen abzuwenden und zugleich als Magnet Gottes Gnade und Segnungen auf die Menschen, Familien und Völker herabzuziehen.
Der Tibidabo verwirklicht sein Sühnewerk auf vierfache Weise:
- durch Sühnemessen,
- durch Verehrung des Allerheiligsten bei Tag und bei Nacht,
- durch Sühneopfer,
- durch ein Sühnewerk zugunsten der Verstorbenen.
Alle Tage, von 9 Uhr morgens bis 6 Uhr nachmittags, ist das Allerheiligste in der Sühnekapelle feierlich ausgesetzt. Von Barcelona und Umgebung kommen die Gläubigen herauf, um im Geiste der Sühne eine Stunde der Anbetung zu Füßen des eucharistischen Heilandes zu verbringen, Frauen, Männer und Familien im Wechsel, Schulen, relgiöse Gemeinschaften und Vereine.
Zum Nutzen der Wohltäter und all derer, die zum Aufbau des Sühnewerkes beigetragen haben, aber auch um den Verstorbenen zu Hilfe zu kommen, hat der Tibidabo das Sühnewerk zugunsten der Verstorbenen ins Leben gerufen, um denen, die vor uns in die Ewigkeit abberufen wurden, durch die Feier der Heiligen Messe und durch Fürbitten beizustehen.
Der Tibidabo opfert alle Tage eine Messe, den hl. Rosenkranz und eine Stunde der Anbetung für die Verstorbenen, die Mitglieder des Sühnewerkes waren, sowie für alle, die an diesem Tage sterben.
Auch Sie können an dem Sühnewerk des Tibidabo teilhaben und sich seiner Verdienste und Früchte erfreuen, indem Sie teilnehmen an der Anbetung am Tage oder in der Nacht, oder im Geiste sich mit ihr vereinen, indem Sie als Sühne eine Heilige Messe feiern lassen oder ein materielles Opfer darbringen. Das Heiligste Herz Jesu wird seine Gnaden und Segnungen in verschwenderischer Fülle Ihnen und Ihrer Familie zuströmen lassen.
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