Der Himmel ist unsere Heimat. Freuen wir uns, daß er es ist, denn sonst hätten wir gar keine Heimat! Was wir auf Erden so nennen, das ist genau genommen nur ein Abbild der himmlischen Heimat, und wenn wir hienieden von einer Heimat sprechen, so drücken wir damit mehr den Wunsch nach einer solchen aus, als daß wir sie wirklich zu besitzen vorgäben. Zum Begriff der Heimat gehört ja nicht nur, daß wir von dort herstammen, sondern daß es uns dort gut geht und daß wir daselbst bleiben können. Nun stammt unser Leib freilich von der Erde, allein wie vielen Menschen geht es auf der Welt denn eigentlich gut? Und ginge es auch Jemand ganz gut, wie lange währt es? Fürwahr, die Erde zeigt sich uns nicht als Heimat, warum sollen wir sie also dafür halten? Vom Himmel dagegen stammt unsere Seele, für den Himmel ist Leib und Seele bestimmt, in ihm finden wir bleibendes Glück und ungestörte Ruhe.
Wer jedoch nach dem Himmel als seiner wahren Heimat strebt, der muß auf Erden sich als Fremdling betrachten, der darf sein Herz nicht ans Irdische hängen, sondern muß das suchen, was dort oben ist, wohin der Herr gegangen ist, um uns eine Wohnung zu bereiten.
Dr. Praxmarer
Mit Druckbewilligung des Hochw. Bischofs von Chur
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